Junge Union diskutiert über die Zukunft der Gastronomie- und Hotelbranche

Ein Schnelltest vor dem Kurzurlaub im Schwarzwald? Was vor einem Jahr noch undenkbar schien, könnte schon bald Realität sein. Zumindest wenn es nach Dr. Patrick Rapp, Landtagsabgeordneter und tourismuspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, geht. So könnte vor dem Betreten der Ferienwohnung der Besuch in der örtlichen Apotheke anstehen. „So könnte man bereits im Buchungsportal einen Termin bei der Apotheke vergeben, wo Sie dann bei Ankunft einen Schnelltest machen“, erklärt Rapp bei einer Diskussion des Kreisverbandes der Jungen Union Ludwigsburg am Dienstag.

Die Jungpolitiker hatten neben dem Experten Gastronomen und Hoteliers aus dem ganzen Landkreis eingeladen, um über die Zukunft der Branche zu diskutieren. In Zeiten der Corona- Pandemie gehören die Branchen zu den am stärksten gebeulten. Noch im Sommer hatte man mit Öffnungskonzepten eine weitestgehende Normalität hergestellt. Diese jedoch kann seit dem zweiten Lockdown im Dezember nicht mehr weitergelebt werden. So versuchen sich, die meisten Restaurants durch Abhol- und Lieferangebote über Wasser zu halten.

Öffnungen seien zwar wünschenswert, doch nicht unter um jeden Preis. So sehen es auch die Gastronomen, die dem Dialog mit der Politik beiwohnen. Perspektiven wünscht man sich dennoch, schließlich sind es nun schon über zwei Monate, die die Branche hart treffen. Etwaige Lockerungen jedoch müssen konzertiert vollzogen werden, warnt der Abgeordnete aus dem Wahlkreis Breisgau: „Am einfachsten zu öffnen sind Campingplätze, aber alles andere muss mit guten Konzepten geschehen.“ Den Gastronomen ist derweil wichtig, dass die Entscheidungen nachhaltig sein müssen. Im Sommer habe die Branche massiv aufgerüstet, was sich jedoch letztlich durch die weiteren Einschränkungen finanziell nicht ausgezahlt habe.

Wichtig zu betonen ist beiden Seiten, dass die Gastronomie kein Treiber der Corona- Pandemie sei. Nirgends sei die Verfolgbarkeit so gut wie in den Betrieben. Auch Rapp erklärt, durch die Dokumentation sei das Gegenteil der Fall gewesen. Eine Zukunft in der Corona- Warn-App sieht der Experte hierbei allerdings nicht. Rapp prophezeit aber einen Vier-Stufen- Plan, der zuerst eine Öffnung der Friseure vorsehe. Im Nachgang sollen dann Gastronomie in Stufe zwei oder drei sowie Ferienwohnungen folgen. „Hierbei müssen wir aber auch auf die Inzidenzwerte sowie die betrieblichen Umstände berücksichtigen. Es macht nämlich auch einen Unterschied, ob ich den kleinen Buchladen um die Ecke oder den großen Buchladen im Einkaufszentrum bewerte“, sagt Rapp.

Lukas Tietze, der Kreisvorsitzende der Jungen Union, zeigt sich nach der Veranstaltung zufrieden mit dem Dialog mit den Gastronomen und Hoteliers: „Die Gastronomie- und Beherbergungsbranche ist durch die Pandemie extrem gefährdet, insbesondere auch hier im touristisch attraktiven Kreis Ludwigsburg. Gerade für uns als junge Generation hat das Thema eine hohe Relevanz: Zahlreiche junge Menschen sind in der Branche tätig, entweder hauptberuflich oder beispielsweise zur Finanzierung des eigenen Studiums. Es ist uns somit ein großes Anliegen, der Branche und insbesondere den Beschäftigten eine Perspektive zu geben und gemeinsam über Wege aus der Krise zu sprechen. Daher hat es sich der Kreisverband der Jungen Union zum Ziel gesetzt, möglichst viele Gastronomen im Landkreis an einen virtuellen Tisch zu bringen und sich mit dem tourismuspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion auszutauschen. Genau dieses Ziel konnten wir heute erfolgreich erreichen und wertvolle Impulse austauschen und weitergeben.“