Bildungspolitik im 21. Jahrhundert bedeutet, sich Herausforderungen in einer sich immer rasanter verändernden Welt zu stellen. Für bestmögliche Bildung und die Zukunft unseres Landes bedarf es insbesondere beim Thema digitale Bildung und Ausstattung verstärkten Bemühungen.
Sachgerechte Vermittlung von Medienkompetenzen und -kenntnissen ist sowohl für Schüler als auch Lehrer relevant. Die Digitalisierung in den Unterricht da einzubauen, wo es Sinn ergibt, trägt zu einer zukunftsorientierten und modernen Bildung bei. Für die digitale Ausstattung und Instandhaltung an Schulen sollten nicht Mathematik- und Informatiklehrkräfte verantwortlich sein müssen. Solche Aufgaben sind an externe Experten zu delegieren, sodass Lehrkräfte ihrem eigentlichen Unterrichtsauftrag nachgehen können.
Gleichwohl kann Digitalisierung nicht Lösung für alle Herausforderungen in der Bildungspolitik sein. Wir befürworten eine ausgeglichene Zusammensetzung und Verwendung von digitalen und analogen Medien im Unterricht. Auch heute noch ist der Erwerb der Grundkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen wichtig. Weder kann noch darf Digitalisierung ein Ersatz oder Grund zur Vernachlässigung sein.
Wir sprechen uns entschieden gegen Bestrebungen jener aus, die mit „Schreiben nach Gehör“ oder genereller Bewertungsprosa statt Zensuren Leistungen relativieren bzw. Strukturen verwässern wollen. Wer möglichst transparent und nachvollziehbar Noten vergibt, schafft mit diesem objektiven und aussagekräftigen Bewertungskriterium Klarheit. Bewertungen gehören zum Leben dazu. Dazu braucht es gut kommunizierte Schulnoten und keine vagen Texte mit Phrasen wie „Er hat sich im Rahmen seiner Möglichkeiten bemüht“. Wir wollen ein differenziertes und durchlässiges, mehrgliedriges Schulsystem statt einer Einheitsschule nach dem Motto „Nicht eine Schule für alle, sondern für jeden das Beste“ erhalten, denn dies ermöglicht die schülergerechte Förderung individueller Begabungen. Wir begrüßen deshalb sehr, dass die Grundschulempfehlung wieder vorzulegen ist.
Nicht jeder muss im Übrigen das Abitur absolvieren. Akademische wie auch berufliche Bildung sind gleichermaßen für unser Land wichtig. Wir brauchen beides, auf den richtigen Mix und das Beste für den einzelnen Menschen kommt es an.